Konzept MURTOPIA - Familienlandsitzsiedlung im Bezirk Murau (Stand Januar 2023)

Beschreibung des Projekts MURTOPIA

Wir, der Verein Dahoam im Bezirk Murau beabsichtigen und forcieren den Aufbau einer Familienlandsitzsiedlung im Bezirk Murau. Der Verein besteht seit 2009 und dient allgemein zur Förderung und Verwirklichung nachhaltiger Ideen speziell in der Region Murau. Wir sind immer wieder in Kontakt mit Menschen, die gerne auf einem Familienlandsitz leben möchten oder daran mitarbeiten möchten, dass so eine Familienlandsitzsiedlung entsteht. Seit einigen Jahren organisieren wir dafür sogenannte “Visionswerkstätten” in denen wir weitere Vorgehensweisen besprechen und Arbeitsaufträge verteilen. 

Wir möchten für Familien leistbares, generationsübergreifendes - und verbindendes, respektvolles und gemeinschaftliches Zusammenleben in Verbindung mit der Natur ermöglichen. 

In Achtsamkeit gegenüber unserer Mutter Erde und unserer Kinder möchten wir als Familienkollektiv in Gemeinschaft die Bewahrung und Förderung der Gesundung und Heilung von Mensch, Tier und Pflanzen unterstützen sowie in Liebe, Freiheit und Selbstbestimmung als Gruppe zusammen leben. Eine Familienlandsitzsiedlung versteht sich als generationsübergreifend und soll die Weitergabe des Landes an folgende Generationen fördern. Folgende Aspekte sollen dazu beitragen:

Garten und Landwirtschaft

Durch den Aufbau eines biologisch-dynamischen, solidarischen Land- und Gartenbaus mit Elementen der Permakultur sowie verschiedenen anderen positiven Ideen zur Bewirtschaftung eines Gartens bzw. einer Landwirtschaft möchten wir:

  • eine ausreichende Vielfalt an guten, natürlich gewachsenen Lebensmitteln in einer der Fläche und dem Bedarf angemessenen Menge entstehen lassen, teils jede Familie für sich, teils gemeinschaftlich.
  • Kinder und Erwachsene sollen am Leben von Pflanzen und Tieren des Organismus “ Familienlandsitzsiedlung” teilhaben und mit und voneinander lernen können - es soll ein in sich greifender Organismus von Mensch, Tier und Pflanze und dem umgebenden Kosmos entstehen.
  • Wir möchten nicht nur Lebensmittel herstellen, sondern auch Forschungen und Versuche anstreben um eine einfache und nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen und Verarbeitung der Lebensmittel  sowie ein artgerechtes Menschenleben zu ermöglichen. Weiters sollen Workshops und Fortbildungen in der Siedlung öffentlich und intern angeboten werden.
  • Was nicht selbst an Lebensmitteln erzeugt werden kann wollen wir regional beziehen und hierfür eine Food Coop gründen bzw. Tauschnetzwerke aufbauen
  • Lebensmittel, Heilkräuter und andere Produkte aus dem Garten und der Landwirtschaft sollen zur Selbstversorgung in der Gemeinschaft dienen und Überschüsse regional und im "Dorfladen" angeboten werden.

Bauweise

Die Bauformen der Häuser sollen sich harmonisch in den Familienlandsitz und in die Landschaft einfügen. Ökologisch nachhaltiges Bauen und Leben sind uns wichtig, deshalb wollen wir vorzugsweise regionale Baumaterialien wie z.B. Holz, Stein, Stroh und Lehm verwenden, die an ihrem Lebensende auch wieder schadlos in den Naturkreislauf übergeben werden können. Einen sparsamen Energieverbrauch und weitgehende Energieautarkie streben wird mit Hilfe von z.B. Solarheizung, Erdwärme, Photovoltaik sowie anderen funktionierenden und effektiven Methoden an. Weiters wird auch die Idee der Earthships aufgefasst und Materialien im Bau recycled. 

Das Grauwasser soll nach Möglichkeit über eine Pflanzenkläranlage gereinigt und zur Bewässerung der Gärten verwendet werden. In weiterer Folge sind auch die Entwicklung und Planung von für Familienlandsitze gut geeignete Bauformen geplant, die für den Aufbau weiterer Siedlung nützlich sein sollen.

Hier ein paar interessante Bauformen die in unserer Siedlung entstehen sollen:

 GeschossJurte01    
   schule innen 02  grundriss wurmla2
 schneckenjurte03  headerbild schraubfundamente   Diese Häuser wurden von der regionalen Firma Rast & Ruh gebaut und geplant. Weitere Informationen zu den Häusern unter www.rastundruh.at 

 

Workshops, Vorträge, voneinander Lernen

Wir möchten theoretisches sowie praktisches Wissen durch Vorträge, Seminare, Workshops, Kurse etc. in den unterschiedlichsten Bereichen weitergeben und laden auch außenstehende ExpertInnen zur Wissensvermittlung ein.

Kompetenzen: 

  • Gemeinschaftsbildung und Gruppenprozesse 
  • Pädagogik (Fachsozialbetreuer, Tagesmutter, Kindergartenpädagogen,...)
  • Kunst und Kultur
  • Durchführung von Seminaren und Workshops
  • Musik soll ein wichtige künstlerische Ausdrucksform in der Siedlung sein
  • Biologisch-dynamischer Land- und Gartenbau, Permakultur, Kompost- und Humuswirtschaft, Kreislaufwirtschaft

Dafür planen wir:

  • auf insgesamt ca. 120 - 150 ha landwirtschaftlicher Fläche ca. jeweils 1,0 ha Grund für ein individuelles Haus für jede Familie in der Siedlung - es soll Platz für 100 Familien entstehen - die Dimension ist deshalb so groß gewählt, weil erst ab dieser Größe eine wirkliche Autarkie in möglichst vielen Bereichen möglich ist! 
  • Ein Teil des Grundes sollte für gemeinschaftlich genützte landwirtschaftliche Flächen Seminarräume, Ateliers, Arbeits- und Wirtschaftsräume (Co-Working-Space) genutzt werden. Um einen zentral gelegenen Gemeinschaftsraum gruppieren sich Wohneinheiten für Gäste und Besucher.

  • die Kultivierung des Landes nach den Prinzipien der Permakultur, biologisch-dynamisch und solidarisch mit Menschen aus dem Umkreis (solidarische Landwirtschaft). Dies beinhaltet Tierhaltung (Pferde, Schafe, Ziegen, ...),Gärten und Ackerkulturen.

  • einen Hofladen mit selbst hergestellten und regionalen Lebensmitteln und anderen Produkten, zu dem sich auch ein Café gesellen kann um das Dorf- und Gemeinschaftsleben zu bereichern.

Geistige Aspekte

Durch das Zusammenleben und den daraus entstehenden Lernaufgaben, möchten wir als Gemeinschaft spirituell wachsen. Meditationen, Körperübungen sowie positive Weltanschauungen sollen für die Erhaltung einer lebensbejaenden und konstruktiven Lebensweise beitragen. Wir sind weder einer Religion noch einer Glaubensrichtung verbunden und sind für alle Kulturen und Völker offen. Wir glauben an die Kraft und Macht der Gedanken, an den Einfluss der kosmischen Kräfte und der Kraft der Liebe.

Zur Förderung geistigen Wachstums und der Verbindung der Gemeinschaft sollen unter Anderem dienen:

  • Jahreskreisfeste und Vollmondfeuer
  • Schwitzhüttenrituale
  • Diverse schamanische Techniken (Räucherungen, Träumen, Pirschen,...)
  • Mondhütten
  • Moon- und Sundance
  • Diverse Konzerte und Vorträge

Mehrwert für die Region

Workshops, Kurse, Vorträge, Seminare und Exkursionen in den Bereichen

  • Musik und Kunst (Konzerte, Artists in Residence, Ausstellungen, Vernissagen,...)
  • Natur erkennen und erleben (Wald-, Wildnis-, Kräuterpädagogik)
  • Ganzheitliche Ernährung & Kochen, Backen und Verarbeitung von Lebensmitteln, Ayuvedische Küche
  • Verschiedene Holzbearbeitungs und Kunsthandwerks - Workshops
  • Permakultur, Bio - dynamischer Landbau (Kompostierung, Mischkulturen, Fruchfolge, Bodenfruchtbarkeit, ...)
  • Botanische Erkundungen: was wächst und blüht in der Region Murau
  • Trommelbau
  • Regionales Kräuter - und Heilwissen

Leben, Arbeiten, Angebote für Menschen aus Nah und Fern

  • Nachhaltige Ernährung: Einrichtung einer Lebensmittel- Kooperative (Food-Coop) für regionale biologischeLebensmittel
  • Biologisch-dynamischer Gartenbau, Arbeiten mit dem phänologischen Kalender und nachhaltige Landschaftsgestaltung nach den Prinzipien der Permakultur
  • Bienenhaltung
  • Ausgerüstete Holzwerkstatt und andere Werkstätten, die von Vereinsmitgliedern benützt werden können
  • Artists in Residence
  • Kunst in der Natur (Landart, Holz - und Steinbildhauererei)
  • Bauernhoftage für Kinder
  • Kinder erleben, spüren, lernen Pflanzen und Tiere
  • Erlebnispädagogik

Regionalität

  • Kooperation mit heimischen Betrieben und Handwerkern
  • Innovatives Bauen mit regionalen Werkstoffen (insbesondere Holz) auch in Kooperation mit einer regionalen Zimmerei die unter anderem Holzjurten baut.
  • Menschen kommen zum Übernachten, nehmen an Veranstaltungen teil und beleben den Ort und steigern so seinen Bekanntheitsgrad
  • Alternative pädagogische Betreuungsangebote 
  • Gemeinschaftliche Baugruppenarchitektur als Modell für eine nachhaltige Dorfentwicklung
  • Lebensmittel und Produkte aus der Region für die Region